Die Struktur- und Wirtschaftsförderung des Kreises Euskirchen und die AGIT, an der der Kreis Euskirchen als Gesellschafter beteiligt ist, hatten gestern in der Panoramaraum der Vogelsang ip GmbH eingeladen, um über die wirtschaftlichen Auswirkungen des Kohleausstiegs für den Kreis Euskirchen zu informieren. In vier Workshops sollten durch die Teilnehmenden Handlungsansätze diskutiert werden, wie man mit diesen Auswirkungen umgehen kann.
Für unsere Fraktion nahmen unser stv. Fraktionsvorsitzender Günter Weber und unser Fraktionsgeschäftsführer Bernd Kolvenbach teil.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Kohleausstiegs sind - für manchen sicher überraschend - durchaus bemerkenswert. So sind 117 Menschen im Kreis Euskirchen direkt bei RWE beschäftigt, rund 10 Millionen € pro Jahr werden durch RWE an Investitonsgüternachfrage im Kreis Euskirchen ausgelöst usw. Genaueres kann in der auf der Homepage des Kreises Euskirchen verfügbaren Studie der AGIT nachgelesen werden.
Betroffen sein könnten auch Unternehmen aus energieintensiven Branchen wie z.B. der Papierindustrie, weil durch den Wegfall der Kohlekraftwerke im Rheinischen Revier die Versorgungssicherheit tangiert sein könnte, aber auch durchaus mit nochmals steigenden Energiekosten und damit maßgeblichen Einstiegskosten für diese Branchen gerechnet werden muss. Rund 8.200 Menschen und damit 16 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kreis Euskirchen arbeiten in diesen Branchen. Sie erzielen rund 1.200.000.000 € Umsatz Pro Jahr. Damit werden die Dimensionen deutlich.
Es ist unbedingt erforderlich, dass sich die Unternehmen im Kreis Euskirchen sehr zeitnah damit beschäftigen, in welchem Maße sie betroffen sein werden und welche Strategien entwickelt werden müssen, um diesen Strukturwandel für den eigenen Betrieb zu verkraften. Leider waren kaum Unternehmer bei der Veranstaltung zu sehen. Das muss sich ändern!!