Krankenhausreform2024-07-19
Chancen des ländlichen Raums wahrnehmen
Das Anhörungsschreiben des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) sieht vor, die Leistungsbereiche unseres Kreiskrankenhauses in Mechernich in wesentlichen Bereichen der Kardiologie und der Versorgung von Notfällen unter der Geburt zu streichen. Hinzu kommen wegfallende Zuständigkeiten im Bereich der Hüft- und Knie-OPs. Letzteres trifft auch das Marienhospital in Euskirchen.
Dazu wird die Verwaltung in Abstimmung mit der Kreisgesundheitskonferenz Stellung nehmen.
Aufgrund der Krankenhausreform des Bundesgesundheitsministers wird es laut Landesregierung auch im Kreis Euskirchen zu Einschnitten kommen. Auch wenn wir in die bisherigen Gespräche des Landrates mit dem MAGS nicht eingebunden waren, werden wir alle uns zur Verfügung stehenden Wege nutzen, dem Ministerium die besondere Situation im ländlichen Raum, vor allem im Süden des Kreises Euskirchen, deutlich zu machen. Es kann nicht nur um eine reine Betrachtung von IST-Zahlen gehen. Vielmehr müssen auch folgende Argumente in die Bewertung einfließen:
• die großen Entfernungen und die geringere Bevölkerungsdichte eines Flächenkreises
• die erschwerte Erreichbarkeit für die in Frage stehende Versorgung in den Ballungsgebieten
• die Wachstumsprognosen (Bevölkerung) des Kreises entgegen allgemeinen Trends
• der zunehmende Zuzug, welcher aufgrund von kaum mehr vorhandenen Wohnungen aber auch Baugrundstücken nachweisbar festgestellt werden kann
• die bereits vorgenommenen Einschnitte am Standort Krankenhaus Schleiden
• der Wegfall einiger Leistungen in beiden Krankenhäusern
• die Randlage zu Rheinland-Pfalz, welche die Versorgung erschwert
• der bereits jetzt überlastete Rettungsdienst
• die Gesamtattraktivität und -wirtschaftlichkeit der Krankenhäuser, die sich aus der Kombination aller bisherigen Leistungsbereiche ergibt
Wir sind zuversichtlich, dass das Land mit uns in den weiteren Dialog gehen wird, und wissen unsere Landtagsabgeordneten an unserer Seite.
US