Schadstofffreier ÖPNV &
Bundesweit einzigartiges
„Kompetenzzentrum Nahverkehr“
im Kreis Euskirchen
Die Fraktionen CDU, FDP und UWV haben sich heute mit einem Wasserstoffbus der RVK nach Mechernich aufgemacht. Die UWV-Fraktion hatte bereits vor längerer Zeit den Kontakt zur Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) aufgenommen und das heutige Treffen initiiert.
Während der Fahrt hatten wir die Gelegenheit, vom Geschäftsführer der RVK Dr. Marcel Frank alle wichtigen Informationen zu diesem Brennstoffzellen-Hybridbus zu erhalten.
Inzwischen ist die Idee eines schadstofffreien ÖPNV keine Zukunftsmusik mehr, sondern Realität. Mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Busse bieten für den Regionalverkehr beste Grundlagen. Mit Reichweiten von ganzjährig bis zu 350 km und Betankungszeiten von unter zehn Minuten haben diese Busse Parameter, die denen der Dieselbusse vergleichbar sind. Brennstoffzellen-Busse fahren dabei rein elektrisch: In der Brennstoffzelle reagieren Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O) unter der Abgabe von elektrischer Energie zu Wasser (H2O). Der so generierte Strom kann in einer Hochvolt-Batterie gespeichert werden oder direkt die Elektromotoren antreiben. Einzige „Emission“ dieser Fahrzeuge ist reines Wasser, bzw. Wasserdampf. Zudem sind die Busse absolut geräuscharm.
Die RVK verfügt seit Ende 2021 über 52 H2-Busse,- dies ist weltweit die größte Flotte außerhalb von China! Weitere Busse werden in den nächsten Jahren dazu kommen.
In Mechernich haben wir sodann das Gelände für das zukünftige „Kompetenzzentrum Nahverkehr“ besichtigt. Die RVK will hier Investitionen in Höhe von ca. 63 Millionen Euro tätigen.
Die Zukunftsagentur Rheinisches Revier GmbH (ZRR) ist von Land Nordrhein-Westfalen beauftragt, die 14,8 Milliarden € aus dem Programm zum Ausstieg aus der Kohleverstromung für Nordrhein-Westfalen zu verwalten. In einem sogenannten „Sterneverfahren“ bewertet die Zukunftsagentur die Projekte, die zur Bewältigung dieses Strukturwandels beitragen sollen und die zur Förderung eingereicht werden.
Der Aufsichtsrat der Zukunftsagentur, dem der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Günter Weber als Vertreter des Kreises Euskirchen angehört, hat Ende letzten Jahres dem ersten Projekt aus dem Kreis Euskirchen den „Dritten Stern“ erteilt und damit den Weg frei gemacht, um dieses Projekt aus den Strukturfördermitteln für den Kohleausstieg mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag fördern zu können. Die RVK hofft auf eine Förderung in Höhe von 90 %.
Es handelt sich bei dem Projekt um ein Aus- und Weiterbildungszentrum für klimaneutrale und digitale Mobilität auf dem Gelände der Stadt Mechernich.
Dort soll unter Federführung der RVK den zukünftig erwarteten Entwicklungen in der Nahverkehrsbranche Rechnung getragen und dem dort bereits akut vorhandenen Personalmangel entgegengewirkt werden. Ein modernes Fahrsicherheitsgelände und innovative Schulungsmöglichkeiten werden am geplanten Standort vereint.
Hinzu kommen Tankstellen für alternative Antriebe. An den Zapfsäulen werden demnach keine konventionellen Verbrennungsmaterialien zum Betanken zur Verfügung gestellt, sondern ausschließlich Wasserstoff, Biomethan und Strom. Da sie eingangs des Geländes positioniert werden sollen, können dort nicht nur ÖPNV-Busse und andere Schwerverkehre, sondern auch private PKWs mit alternativen Antrieben befüllt bzw. aufgeladen werden.
„Hier wird ein bundesweit einzigartiges Kompetenzzentrum Nahverkehr entstehen. Damit werden klimaneutrale Antriebsformen in der Region gestärkt,- ein Leuchtturmprojekt für unseren Kreis Euskirchen. Es werden für die Schulungen viele neue Arbeitsplätze am ehemaligen Bundeswehr-Fahrzeugstaffel-Standort an der Peterheide entstehen und das gesamte Projekt soll innerhalb der nächsten 4 Jahre komplett umgesetzt werden. Da wir uns schon seit langer Zeit mit dieser Thematik beschäftigen und alle Bestrebungen in dieser Richtung stets unterstützt haben, freuen wir uns sehr, dass dieses neue Zentrum in unserem Kreis entstehen wird und danken Dr. Frank von der RVK für diesen interessanten und informativen Ausflug",
kommentiert Ute Stolz, Fraktionsvorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion.
MK