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Bericht aus dem Jugendhilfeausschuss2025-03-13

Festlegung der Angebotsstruktur der Tageseinrichtungen für Kinder im Kreis Euskirchen im Kindergartenjahr 2025/2026

Festlegung der Angebotsstruktur der Tageseinrichtungen für Kinder im Kreis Euskirchen im Kindergartenjahr 2025/2026


Wie jedes Jahr hat der Jugendhilfeausschuss in seiner heutigen Sitzung die Angebotsstruktur der Tageseinrichtungen für Kinder im Kreis Euskirchen für das kommende Kindergartenjahr 2025/2026 festgelegt. Diese Festlegung bildet die Grundlage für die Betriebskostenförderung der Einrichtungen sowie für die Beantragung der Landeszuschüsse beim Landschaftsverband. Die Angebotsstruktur muss bis zum 15.03.2025 an das Landesjugendamt gemeldet werden.

Entwicklung der Betreuungsplätze:
Die Anzahl der Betreuungsplätze im Kreis Euskirchen ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Die Gesamtzahl der Plätze reduziert sich um 380,17 auf insgesamt 7.858,35 (-4,6 %). Besonders betroffen sind die Städte Euskirchen (-9,3 %), Dahlem (-16,4 %) und Kall (-11,4 %). Gleichzeitig gibt es in einigen Kommunen eine leichte Erhöhung, etwa in Schleiden (+2,0 %) und Hellenthal (+7,9 %).

Versorgungsquote U3 (Kinder unter 3 Jahren):
Die kreisweite Versorgungsquote für U3-Kinder liegt für das Kita-Jahr 2025/2026 bei 62,9 %, was einem Rückgang um 3,6 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz dieser Senkung liegt die Quote über dem Stand von 2023/2024 (58,5 %). Der Rückgang wird u.a. auf veränderte Anmeldeverhalten und eine gestiegene Attraktivität der Kindertageseinrichtungen zurückgeführt.

Entwicklung der Kindertagespflege:
Die Anzahl der Tagespflegepersonen sinkt erneut und liegt nun bei 78 (-11 im Vergleich zum Vorjahr). Gleichzeitig gibt es einen Rückgang der beantragten Tagespflegeplätze für U3-Kinder von 391 auf 348 (-43). Diese Entwicklung ist vor allem auf eine geringere Nachfrage zurückzuführen, da die Kindertageseinrichtungen ein breiteres Betreuungsangebot bereitstellen können. Dennoch bleibt die Tagespflege ein wichtiger Bestandteil des Gesamtangebots.

Neue Einrichtungen und Erweiterungen:
Im kommenden Kita-Jahr wird es im Kreis Euskirchen folgende Änderungen geben:

  • In Euskirchen entsteht durch den Umzug der Kita Wirbelwind in die Kita Robert-Koch-Straße eine dreigruppige Einrichtung mit einer zusätzlichen Gruppe.
  • Die geplante 6-gruppige Kita am Jülicher Ring wird umgesetzt, sie nimmt die bestehenden städtischen Kitas Robert-Koch-Str. und Winkelpfad mit auf.

Insgesamt gibt es für das kommende Kita-Jahr also nur eine neue Einrichtung mit insgesamt einer zusätzlichen Gruppe. 

Kita-Navigator und Betreuungsbedarf:
Über den Kita-Navigator wurden für 2.973 Kinder Betreuungswünsche registriert. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 146 weniger Absagen. Der dringende Betreuungsbedarf ist mit 61 Anmeldungen geringer als im Vorjahr (148). Dies bestätigt den Trend, dass Eltern vor allem auf Plätze in bestimmten Wunschkitas warten, anstatt alternative Angebote anzunehmen.

Finanzielle Auswirkungen:
Der Kreis Euskirchen trägt im kommenden Kindergartenjahr 2025/2026 Betriebskosten in Höhe von rund 45,3 Millionen Euro. Die Gesamtkosten für Kindertageseinrichtungen betragen 103,2 Millionen Euro, wovon 49 Millionen Euro durch Landeszuweisungen gedeckt werden. Der Kreisanteil sinkt im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 % (-800.000 Euro). Gleichzeitig steigen die Kindpauschalen um 9,49 %, jedoch sind nur wenige neue Gruppen geplant.

Ausblick und Herausforderungen:

  • Der Fachkräftemangel spielt laut den Trägern derzeit noch keine große Rolle, könnte aber in den kommenden Jahren zunehmen.
  • Die geringe Inanspruchnahme neuer Kita-Angebote zeigt, dass Eltern insbesondere auf Wunschkitas fokussiert sind.
  • Die sinkenden Geburtenzahlen sowie der Rückgang des Zuzugs in Neubaugebiete beeinflussen die Bedarfsplanung.
  • Die finanzielle Planung bleibt stabil, jedoch sind mittelfristig Anpassungen erforderlich, um wirtschaftliche Herausforderungen für die Träger zu vermeiden.

Fazit:
Die heutige Sitzung hat erneut gezeigt, dass die frühkindliche Bildung im Kreis Euskirchen auf einer soliden Grundlage steht. Trotz der Herausforderungen durch rückläufige Geburtenzahlen und verändertes Anmeldeverhalten bleibt die Versorgung mit Betreuungsplätzen stabil. Die Anpassungen der Angebotsstruktur und die finanzielle Planung ermöglichen eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Kinderbetreuung im Kreis Euskirchen.
 

Bernd Kolvenbach, Vorsitzender im JHA, betont:

"Wir sind sehr froh, dass wir hier im Kreis Euskirchen ein so gutes Betreuungsangebot für unsere Kinder haben. Während vielerorts in Deutschland Eltern um ausreichende Kita-Plätze kämpfen müssen, können wir im Kreis auf eine stabile und bedarfsgerechte Struktur setzen. Eine verlässliche, qualitative und flächendeckende Betreuung war uns als CDU immer ein zentrales Anliegen, denn sie bildet das Fundament für die frühkindliche Bildung und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dass wir trotz Herausforderungen weiterhin gut aufgestellt sind, ist ein großer Erfolg und ein klares Zeichen für die vorausschauende Planung und engagierte Arbeit aller Beteiligten. Unser besonderer Dank gilt dem Jugendamt, das mit großem Einsatz und Weitsicht diese Planung ermöglicht."

 

 

Die Vorlage zur Festlegung der Angebotsstruktur für die Kinder im Kreis Euskirchen für das Kindergartenjahr 2025/2026 mit allen Zahlen zu allen Städten und Gemeinden finden Sie hier.

 

MK