Bericht aus dem Ausschuss für Bildung und Inklusion: Ferienworkshop als Erfolgsmodell für gelungene Integration2017-09-26
von Johannes Mertens
„Heraus mit der Sprache“ – unter diesem Motto trafen sich jugendliche Migranten in einer Euskirchener Schule, um spielerisch die deutsche Sprache vertiefend auszubauen. So fanden sich dann in einer Augustwoche junge Menschen aus verschiedenen Nationen jeden Morgen zum Unterricht ein und spielten und lernten miteinander – unterstützt von Studenten der Uni Bonn und Ehrenamtlichen aus dem SmiLe-Projekt. Elemente dieses Workshops wurden filmisch aufbereitet (https://youtu.be/hjzerbKn5og) und lassen so erkennen, wie „leicht“ man Sprache lernen und vertiefen kann, wenn dies nicht nur als trockene Unterrichtsmaterie aufbereitet wird. Elemente wie „ich stelle mich vor“, „wo wohne ich“, „woher komme ich“, „welches Hobby habe ich“ u.v.m. waren Inhalte der Maßnahme. Einige der Teilnehmenden wechselten dann im Anschluss auch zum Gelände der offenen Zeltstadt Euskirchen und fanden so weitere Kontakte mit der deutschen Sprache.
„Sprache ist der Schlüssel zur Integration.“ Dieser Satz ist prägend für die öffentliche Integrationsdebatte in Deutschland. Dies bedeutet, dass von der Familie über Kindergarten, Schule, bis hin zu Aus- und Weiterbildung Sprachlernprozesse bewusst gestaltet werden müssen, da Sprache nicht nur ein alltägliches Kommunikationsmittel ist, sondern auch eine wichtige Ressource im Bereich Bildung und Arbeitsmarkt. Insofern ist der Erwerb der Sprache des aufnehmenden Landes auch neben anderen Kriterien von zentraler Bedeutung – auch wegen des symbolischen Charakters und der damit verbundenen Identifikation.
Wer allerdings das Engagement, die offene Atmosphäre, die oftmals leuchtenden Augen und die Freude am Lernen im Film betrachtet, wird erkennen, dass oftmals solch alternativen Projekte zielführend sein können und so fortgeführt werden sollten.
Es lohnt sich, den Film anzuschauen!