Wiederaufbau der Berufskollegs -
Partizipation der Schülerinnen und Schüler
Für die Sitzung des Ausschusses für Bildung und Inklusion hatte die Liste aus CDU, FDP und UWV einen Antrag eingebracht und die Verwaltung beauftragt, Möglichkeiten zur Partizipation der Schülerinnen und Schüler (SuS) an der Wiederaufbauplanung der kreiseigenen Berufskollegs zu konzeptionieren und der zuständigen Arbeitsgruppe sowie dem zuständigen Ausschuss für Bildung und Inklusion vorzulegen.
Die Mitwirkung von SuS an der künftigen Gestaltung ihrer Schule ist ein Gebot der modernen Pädagogik, eine Übung in demokratischer Teilhabe sowie eine Chance für die beiden kreiseigenen Berufskollegs. Es sollte sichergestellt sein, dass nicht ausschließlich Politik und Verwaltung über die Berufskollegs von morgen entscheiden, sondern die SuS selbst an der Entscheidungsfindung teilhaben können. Bei der angestrebten Partizipation kann es sich um eine Umfrage, um eine Diskussionsveranstaltung oder ähnliches handeln. Ziel dieser Partizipation soll eine Mitsprache der SuS insbesondere bei der Planung der künftigen Ausstattung der Berufskollegs sein.
Wir freuen uns, dass unser Antrag im Ausschuss einstimmig beschlossen wurde.
Hermann Wilkens, Leiter des Thomas-Eßer-Berufskollegs führte im Ausschuss aus, dass die Situation der SuS an Berufskollegs eine besondere ist. Es gibt dort keine Vollzeitschüler, vielmehr haben die SuS während ihrer Ausbildung in der Regel drei Standorte, die Schule, den Betrieb und die überbetriebliche Ausbildungsstätte. Die SuS verbringen viel weniger Zeit in der Berufsschule, dadurch sei die Bindung hier viel geringer und das Interesse an Mitgestaltung hielte sich daher in Grenzen. Diese besondere Lage bei Berufskollegen sehen wir auch, sind aber dennoch der Meinung, dass eine umfangreiche Partizipation der SuS am Wiederaufbau eine große Chance sein kann.
Dass sich die Zufriedenheit von SuS mit ihrer Schule und damit die pädagogische Grundatmosphäre deutlich verbessert, wenn diese ihre Partizipationschancen in der Schule als vielfältig wahrnehmen und sich als ernst zu nehmende Gesprächspartner erleben, ist in mehreren Studien zum Verhältnis zwischen Schulklima und Schulqualität nachgewiesen worden. Auch umgekehrt gilt: Zufriedenheit und eine positive pädagogische Grundatmosphäre sind wiederum begünstigende Faktoren auf dem Weg der SuS zu Selbstbestimmung und Mitbestimmung im schulischen System.
MK